„Nee, nee, dat givt es nur in Bayern…“

 

Die beiden bayrischen Bouleturniere schicken sich inzwischen an, den Südwest-Veranstaltungen den Rang ab zu laufen – der Naturistenbund Franken (Würzburg) beschränkt schon die Teilnehmerzahl und der Sportbund Helios Augsburg-Kissing hatte heuer im 5. Jahr eine Rekordbeteiligung von 44 Doublettes.

In sorgfältiger Kleinarbeit waren vorab die Plätze vom Wildwuchs befreit und die zusätzlichen Bahnen auf den Wegen mit extra Split versehen worden. Für Samstagabend wird stets ein Festzelt errichtet. Und mit großer Herzlichkeit empfängt Gästebetreuerin Annette W. jeden Gast und geleitet zum Standplatz. Sonderwünsche sind kein Problem – ein sehr gastfreundlicher Verein!

Die übergroße Hitze ließ pünktlich nach, der verregnete Freitagvormittag tat Natur und Bouleplätzen gut. Da jede einzelne Doublette kurz vorgestellt und mit einem kleinen Präsent bedacht wurde, dauerte die Begrüßung durch Boulewart Peter Widmann etwas länger. Die Wege über das weitläufige aber ebene Gelände ziehen sich, doch das wird hier von der Boulekarawane gerne in Kauf genommen – nicht wenige sowohl der Gäste und vor allem der Einheimischen sind mit Fahrrad ausgestattet.

Bedingt durch die verstreute Lage übers Gelände ist die Bodenbeschaffenheit der Boulebahnen abwechslungsreich und interessant bis herausfordernd. Und so verliefen auch die einzelnen Partien. Die Vorjahressieger und Pokalverteidiger Hans S. und Eberhard M. vom NBF kamen gut durch die vier Samstagsspiele, außerdem blieben Sigrid und Hans-Peter B. vom Sonnland Freiburg ungeschlagen, daneben schafften mehrere Mannschaften 3 Siege. Am Sonntag hatten Hans und Eberhard jedoch ihre Boulekrise, Sigrid und Hans-Peter dagegen konnten souverän auch die beiden restlichen Spiele gewinnen.

So kämpften nach Turnierende Sigrid und Hans-Peter B. als Turniersieger gegen die Zweiten Käthe und Kurt D. vom NSB Schwäbischer Wald. In lockerer und fröhlicher Atmosphäre zeigten beide  Mannschaften, dass sie gut Boule spielen können, dass auch mal Kugeln daneben gehen und der Sieger nicht von vornherein feststeht. Käthe und Kurt freuten sich zu Recht über die Eroberung des schönen Zirbelnuss-Wanderpokals! Zeitgleich traten die Turnierdritten Inge R. und Helmut H. ebenfalls vom NSB Schwäbischer Wald gegen Ingeborg und Arnold H. vom Sportbund Helios Augsburg zum Spiel um den Mohrenwäscher-Wanderpokal an und auch dieser Pokal ging an den NSB zur Freude von Inge und Helmut. Mit ebenfalls nur einem verlorenen Spiel verfehlten Simone und Stefan S. vom BffL Stuttgart nur knapp die Endspiele und können immerhin verdient stolz sein auf den 5. Rang.

Großen Anklang findet stets der „bayrische Abend“. Ein Musikant vom Platz spielt samstags auf, es wird getanzt und fröhlich zusammen gesessen. Heuer beglückte eine Theatergruppe es Vereins die Gäste und stellte gelungen „Weißferdls“ Trambahnfahrt „Ein Wagen von der Linie 8 – weißblau fährt ratternd durch die Stadt“ nach – mit wenig Bühnenbild, kleiner Kostümierung und ohne lange Texte unterhielten sie die Gäste grandios und brachten sie minutenlang zum Lachen. Die größte schauspielerische Leistung war vermutlich, dabei selbst ernst und „grandig“ zu bleiben. Dieses Wochenende war die Reise wert!

kiwe